GRIP 66

Uli Fischer, seit 2001 Geschäftsführer des Filmgeräteverleihs Pille, ist in den Ruhestand getreten. Seit 1984 hat Fischer für das Unternehmen gearbeitet, das 1974 von Klaus Pille in Rheinbach gegründet wurde. Überraschend wurden alle drei Firmenstandorte in Wiesbaden, Berlin und Köln geschlossen. Einen Käufer hat Fischer für das traditionsreiche Rental nicht finden können. „Heute ist es für inhabergeführte Unternehmen in diesem Geschäft schwierig geworden. Man hat keine Chancen mehr, gegen die großen Aktiengesellschaften zu bestehen“, sagt Fischer. Deutschland sei ein Billigland, die Produktionsfirmen orientierten sich an dem günstigsten Angebot. Sein Rental habe gut überleben können, weil er auch Serienproduktionen ausgestattet hat. „Bei Netflix wird nicht über den Preis diskutiert“, so Fischer. Hinzu kommt: Die deutschen Produktionsfirmen haben sich heute meist eigenes Equipment angeschafft, für sie hat Pille in den letzten Jahren eher im Reparaturservice gearbeitet. Die im Rhein-Main-Gebiet an- sässigen jungen Filmproduktionsfirmen ohne eigenes Equipment, vor allem die Werbefilmer, beklagen die Schließung von Pille, denn gerade bei kurzfristigen Anfragen kann es passieren, dass der Gerätebestand von dem Rental MFB in Frankfurt bereits ausgeschöpft ist. Red/AW