GRIP 40

5/1/2009

Im Licht der Öffentlichkeit

Die Lichter-Filmtage gehen in die zweite Runde

Von Cihan Polat

“Eine schon bestehende und erfolgreiche Gemeinschaft von Filmschaffenden aus der hessischen Heimat ins Licht der Öffentlichkeit rücken“. Mit diesem Ziel vor Augen, stellte Programmleiter Greogor Maria Schubert im März 2008 erstmals das regionale Filmfestival LICHTER-Filmtage auf die Beine, das im März nun seine zweite Auflage erlebte.
Lange Zeit blieb unklar, ob die Veranstalter die Finanzierung für die Neuauflage zustande bringen werden, denn klar war: Das Festival 2009 sollte in jedem Falle hochwertiger ausfallen als die Pilotveranstaltung im Vorjahr.

Zu diesem Zweck wählte das Team den in der Innenstadt gelegenen Turmpalast als Festivalort mit zwei Kinosälen und sorgte mit zahlreichen Begleitveranstaltungen für einen attraktiven Rahmen des Programms. Zu fast allen der insgesamt 26 Festivalbeiträgen, die von Spiel-, Experimental-, Dokumentar- bis hin zum Kurzfilm reichten, waren Regisseure und Produzenten geladen, um im Anschluß an die jeweilige Vorstellung mit dem Publikum zu diskutieren. Auch für ein Festivalzentrum war gesorgt, das bei den Festivalbesuchern als Treffpunkt sehr willkommen und gut besucht war.

An der programmlichen Festivalkonzeption ist festgehalten allerdings festgehalten worden: Wie im Vorjahr gab es sowohl in der Kategorie Lang- als auch Kurzfilm einen Wettbewerb für den insgesamt 26 Filme ausgewählt worden sind, von denen etliche mit ihrer Festivalaufführung ihre Hessen- beziehungsweise Frankfurtpremiere feierten.

Mit der Preisvergabe sind die zu der Zufriedenheit der Veranstalter verlaufenen LICHTER- Filmtage am 22. März zu Ende gegangen. Der mit 5000€ MBF Förderpreis für den besten Langfilm ging an Sung-Hyung Chos "Endstation der Sehnsüchte". “Der berührende und sensibel beobachtende Film”, so die Jury,  erzählt eindrucksvoll vom Culture Clash, vom Älterwerden und von dem Wagnis des Aufbruchs. Mit ihren Beobachtungen bringt uns die Regisseurin zum Lachen - mit ihren Figuren, aber nicht über sie”. Der neue Film der Regisseurin von Full Metal Village wird im Oktober in den Kinos anlaufen.
Den mit 3000 € dotierten Kurzfilmpreis erkannte die Jury – bestehend aus dem Filmwissenschaftler Rembert Hüser, der Regisseurin Martina Elbert sowie epd-Film-Chefredakteur Rudolf Worschech – dem dreiminütigen Animationsfilm "Adamsapfel" von Johannes Baptista Ludwig und Sascha Geerdts zu. In der Begründung der Jury heiß es, die Nachwuchsregisseure “haben eine wunderbar groteske Version der biblischen Geschichte vom Sündenfall gedreht. Wir hoffen, von ihnen noch weitere anarchische, schmutzige Filme zu Ich und Du und allen, die wir kennen, zu sehen”. Adamsapfel ist als Studienarbeit an der FH Mainz entstanden.

Zum ersten Mal beteiligte sich auch die hessische Medienakademie und wurden durch den großen Zuspruch genau wie die anderen Organisatoren dazu ermutigt, in den folgenden Jahren das Festival weiter auszubauen. Die Planungen für das dritte Jahr stehen schon an und man kann gespannt in die Zukunft blicken.
Wenn das Land Hessen sich dieser Initiative annehmen würde, könnten sich die LICHTER-Filmtage sicherlich einen Logenplatz in der Frankfurter Festivalkultur sichern, so Festivalleiter Schubert.

Kategorie: Bericht/Meldung (GRIP INFO + Filmland Hessen-Beiträge)

Schlagworte: Festival, Auszeichnung

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