GRIP 34
2/1/2006
Editorial GRIP 34
Von Redaktion
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Leserinnen und Leser,
unsere besondere Sympathie galt und gilt dem Art-House Kinofilm, dem Dokumentarfilm, dem Kinderfilm, dem engagierten Nachwuchs-Projekt – allen Filmen, die erzählerisch, ästhetisch anspruchsvoll, an der Kasse zumeist als schwierig gelten. Den Filmen, die es nicht so leicht haben, ihr Publikum zu finden. Die deshalb darauf angewiesen sind, besondere Bedingungen für ihre Aufführung zu finden - und besondere Menschen, die sich dafür einsetzen, dass ambitionierte Filme ihren Platz auf dem Markt finden oder jenseits des Marktes eine Chance erhalten.
Das Augenmerk unserer hier vorliegenden Ausgabe der GRIP widmet sich eindeutig der Abspielseite der von uns geschätzten Filme, berichtet von den Menschen und den Orten, die sich trotz der Krise, in der sich das Kino mit gravierendem Zuschauerschwund befindet, einer hochwertigen Filmkultur verpflichtet sehen. Glücklicherweise ist die Stadt Frankfurt gesegnet mit zwei kommunalen Kinos, die sich dieser Aufgabe stellen, wie auch mit einem Angebot von Programmkinos, das seinesgleichen in der Republik in einer Stadt vergleichbarer Größenordnung nicht kennt.
In seinem Artikel „Art-House Kino trotzt Krise“ wirft Reinhard Kleber einen Blick über den Zaun in benachbarte Bundesländer. Dass in Frankfurt ein bereits geschlossenes Traditionskino wieder neu belebt wird, weiß Daniel Güthert zu berichten. Erwin Heberling schreibt über den von Kino- und Filmbüro Hessen erarbeiteten Abspielring in hessischen Landen. Den sehr regen Kinobetrieb einer florierenden Open Air Landschaft skizziert Martin Loew. Das auch Wehmutstropfen in hessischen Wein fallen, beschreibt Paul Rainer Wicke am Beispiel der nicht enden wollenden Auseinandersetzung um da Riedcasino Nauheim.
Wenn gleich die Seite der Filmproduktion in Hessen gegenüber der Abspielseite sich derzeit als nicht allzu erfreulich darstellt, so bleiben trotzdem auch gute Dinge: die Aktion „Scheck is back“ kündet vom Erfolg des Programmes Hessen Invest Film, über das wir in der GRIP seit Jahren treulich berichten. Förderentscheide der Kulturellen Filmförderung und des auslaufenden wirtschaftlichen Förderprogrammes sind nachzulesen.
Informatives über hessische Unternehmen: der Verlag 2001 mit seinem breiten Angebot an junge Filmemacherinnen und Filmemacher, ein Artikel über den technischen Support der Firma MBF sowie Alexander Scherers Bericht über eine Neuansiedlung in Hessen – die UFA produziert die Soko Rhein-Main. Das Künstlerportrait unserer Ausgabe gilt der Kamerafrau Vita Spiess, die gleich zwei Mal an Filmen beteiligt war, denen in 2005 der Hessische Filmpreis verliehen wurde.
Neues aus dem Filmhaus? Unter dem Titel „Wagnis, Wahn & Wirklichkeit“ bringen wir eine DVD mit 10 Kurzfilmen an den Start. Herzlichen Dank an alle Filmmacherinnen und -macher für Eure Unterstützung!
Bevor das Fusballfieber richtig ansteigt: Besuchen Sie ein Seminar des Filmhauses – wie immer nachzulesen im Heft. Ansonsten empfehlenswert: unsere Reihe „Frankfurt Screenings“, die mittlerweile ins dritte Jahr geht. Und wenn´s dann endlich auf den Sommer zugeht: eines unserer hessischen Festivals: Werkstatt für junge Filmer – Weiterstadt. Oder Open Air?
Wir sehen uns und wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre der GRIP 34.
Kategorie: Editorial
Schlagworte: Kino, GRIP, Filmkultur
