GRIP 66

20.12.2022

Für eine neue Talentförderung

Von Redaktion

Nachwuchsregisseur*innen brauchen laut einer Studie des Produzentenverbands im Durchschnitt fünf Jahre, um nach dem Hochschulabschluss ihren nächsten Film zu realisieren. Das Kuratorium junger deutscher Film und das Filmfestival Max Ophüls beschlossen darauf, regelmäßige Branchentreffen zum Thema zu starten. Vorläufiger Höhepunkt war das „1. Forum Talentfilm Deutschland“, das vom 14. bis 16. September 2022 in Wiesbaden-Biebrich stattfand. Unter dem Motto „Möglichkeiten, Perspektiven und Förderung der Talente im deutschen Film“ kamen 65 Vertreter*innen des Nachwuchses und der Institutionen zusammen. Ziel war, gemeinsam Lösungsansätze für eine nachhaltigere und vielschichtige Talentförderung im deutschen Film, Fernsehen und Streaming neu zu erarbeiten. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden Handlungsvorschläge entwickelt und anschließend vorgestellt. Dabei wurde an Politik, Institutionen und an die BKM appelliert, den Stellenwert der Talentförderung zu erhöhen und diese als wichtigen Teil der deutschen Filmindustrie anzuerkennen. „Wir hoffen, der Spirit des Forums dient als Inspiration für die ganze Branche und wird zur Initialzündung für eine nachhaltige Veränderung“, so die Veranstalter*innen. Eine strukturelle Reform solle vorhandenes Potential nachhaltig fördern, so dass auch die häufig prekären Zustände, unter denen die meisten Langfilme entstehen, beendet werden.
Das Forum Talentfilm soll sich bei ausreichender Finanzierung langfristig mit regelmäßigen Folgeveranstaltungen zu einer Plattform des Dialoges und der Begegnung zwischen Talenten und Institutionen der deutschen Filmbranche etablieren. Die erste direkte Folgeveranstaltung ist für das 44. Filmfestival Max Ophüls Preis vom 23. bis 29. Januar 2023 in Planung. Red/AW

Kategorie: Bericht/Meldung (GRIP INFO + Filmland Hessen-Beiträge)

Schlagworte: Filmförderung, Nachwuchs, Institution

Artikel im PDF aufrufen