GRIP 66
20.12.2022
Editorial
Von Felix Fischl
Liebe Leser*innen,
hält man in diesen Zeiten inne und vergegenwärtigt man sich die Situation am Filmstandort Hessen, kann man gewisse Entwicklungen und kürzlich erfolgte Ereignisse tatsächlich historisch nennen: wenn etwa die Verleihung des Film- und Kinopreis dreigeteilt und an neuen Orten stattfindet, die hessische Filmbranche prestigeträchtige Projekte zusammen mit dem hr realisiert und Frankfurt sein Kino und Filmschaffen erstmals mit der Veranstaltung „Frankfurt schaut einen Film“ feiert.
Es sind also aktuell mehr als spannende Verbindungen an diesem Standort zu beobachten, die teilweise eine lange Vorgeschichte aufweisen. Die unterschiedlichen Branchenbereiche verschränken sich dabei immer mehr und deren Abhängigkeit voneinander wird noch deutlicher als zuvor: Dass sich Filmschaffen und Kinoangebot wie auch Standort und lokaler Sender nicht trennen lassen, und dass es gemeinsame Feste braucht, um das eigene Schaffen öffentlich, mit Strahlkraft, zu feiern. Probleme wie Entwicklungschancen sind in dieser Gemengelage gleichermaßen geteilt. Die Ergebnisse dieser Entwicklungen bleiben aber freilich noch abzuwarten. Wie und mit welchen Resultaten kommen die neuen und modulierten Fördersparten der HessenFilm und Medien zum Tragen? Wie entwickelt sich die Zusammenarbeit von hessischer Filmbranche und dem hr? Was bedeutet es, wenn gleichzeitig das Kino sein Publikum und die Filmbranche seine Arbeitskräfte sucht?
Hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung an diesem Standort lässt sich bei den vielen hiesigen Akteur*innen und Institutionen, da- runter auch wir als einziges Filmhaus in Hessen, ein gemeinsames Motiv erkennen: Die Branche, bestehend aus Nachwuchs, Etablierten, Rückkehrern und Quereinsteigern, wie auch die Öffentlichkeit anzusprechen und deren Teilhabe, ob auf der Leinwand, hinter der Kamera und im Kino zu ermöglichen und zu verbessern. Der Ruf all derjenigen, die sich mit diesem Standort identifizieren, nach auch neuen Mitstreiter*innen ist lauter denn je. Er darf und wird nicht verhallen. Fühlen Sie sich also angesprochen und eingeladen, ein Teil unserer Branche zu sein und die Zukunft dieses Standorts aktiv mitzugestalten!
Ihr
Felix Fischl
Herausgeber und Geschäftsführer Filmhaus Frankfurt
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Kategorie: Editorial
Schlagworte: GRIP
