GRIP 60,5

01.11.2019

Für Netzwerker unverzichtbar

Von Anja Henningsmeyer

Netzwerken ist in unserer Branche „Key“, wie es neudeutsch so schön heißt. Die effizientesten Netzwerker heißen Superbroker. “Super", weil diese Menschen freigebig ihre zahlreichen Kontakte und Informationen mit Kolleginnen und Kollegen teilen und ihnen so helfen, ihren Job gut zu machen, weiterzukommen und Probleme zu lösen. Im innerbetrieblichen Change-Management sind solche Leute höchst gesucht, um bei Problemen zwischen Abteilungen zu vermitteln.

Solch ein Superbroker ist das Filmhaus Frankfurt für die hessische Film- und Medienakademie (hFMA). Das Filmhaus – und ganz besonders sein Geschäftsführer Ralph Förg – haben der 2008 in Betrieb gegangenen hFMA wesentlich bei ihrer Aufstellung in der Branche geholfen. Freigebig – wie es sich für einen Superbroker gehört: mit branchenrelevanten Kontakten und Know-how übers hessische Filmschaffen. Es hat Studierenden Räume zur Verfügung gestellt und den Mitgliedern unseres Hochschulnetzwerks oft genug mit Rat zur Seite gestanden. Mit dem Filmhaus zu kooperieren ist unkompliziert und kollegial. Immer ist jemand dort, der ein offenes Ohr und zumeist auch eine Lösung für Probleme rund ums Filmemachen hat. Und das gilt für das gesamte Team, das mit viel Engagement seinen Erfahrungsschatz in den Dienst der Sache stellt.

Das Filmhaus Frankfurt hat aber über den Nutzen für Einzelne hinaus eine weitere wichtige Funktion: es nimmt als politischer Interessensvertreter der Film- und Medienschaffenden Einfluss, und zwar weit über Frankfurt hinaus. In seinem regelmäßigen Jour Fixe, in mitinitiierten Veranstaltungen wie Wahlprüfsteinen und diversen Foren wurden vom Filmhaus mal diskret, mal sehr direkt die Herausforderungen des Film- und Medienstandortes Hessen thematisiert und Antworten eingefordert.

Diese politische Einflussnahme tut Hessen gut, weil diesem Bundesland fehlt, was Nachbarländer sehr viel besser können: strategisch aufeinander abgestimmte Langzeitkonzepte zum Medienstandort zu entwickeln und politisch so zu unterstützen, dass der hier ausgebildete Film- und Mediennachwuchs sich ortsansässig etablieren und prosperieren kann. In diesem Sinne sind wir Geschäftsführer Ralph Förg für seine unermüdliche Unterstützung sehr dankbar. Von seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger wünschen wir uns die gleiche Offenheit, persönliche Integrität und den politischen Weitblick, den es braucht, dieses Filmhaus produktiv weiterzuführen.

*Anja Henningsmeyer ist Leiterin der hessischen Film- und Medienakademie

Kategorie: Hintergrundbericht (GRIP FORUM)

Schlagworte: Ausbildung/Weiterbildung/Studium, Filmhaus Frankfurt, Filmpolitik

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