GRIP 60,5
01.11.2019
30 Jahre – erst oder schon?
Von Karl-Eberhard Schäfer
Erst 30 Jahre? Gefühlt gibt es das Filmhaus schon ewig, eine Institution, die eigentlich bereits existiert, seit es Film in Frankfurt gibt. Bei den Älteren unter uns regt sich die Erinnerung, dass da was war vor 30 Jahren. Die Jüngeren kennen es gar nicht anders.
Schon 30 Jahre? Das Filmhaus wird als lebendiger Organismus wahrgenommen, der agil am Puls der Zeit agiert. Und das machen DIE da schon seit 30 Jahren.
Wer ist eigentlich DIE? Das sind die Menschen, die sich dort engagieren für die Belange der Filmschaffenden und des Standortes, mit viel Enthusiasmus bei nicht unbedingt üppiger Entlohnung. Mit einem Geschäftsführer an der Spitze.
Viele Geschäftsführer hat das Filmhaus seit seiner Gründung noch nicht erlebt (ich komme auf drei, und es waren immer Männer). Das liegt auch daran, dass Ralph Förg seit mehr als zwei Jahrzehnten diese Position innehat; gefühlt also auch schon immer. Er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten das bunte Geschehen aufrecht. Sie sind verlässliche Partner, insbesondere für junge Leute, die im Filmhaus Rat und Tat suchen, um im Filmbereich Fuß zu fassen.
Ralph Förg vertritt das Filmhaus auch in der Initiative Hessen-Film gegenüber der Politik, beharrlich, mit Weit- und Überblick und in fairem Austausch mit den anderen Beteiligten der Initiative. Manchmal äußert er in zugespitzten Worten eine dezidiert andere Meinung, mit der er auch gegenüber öffentlichen Vertretern nicht hinterm Berg hält. Die gemeinsame Basis verlässt er dabei nie. So ist er halt - und dafür mögen wir ihn.
Also, liebe Filmhausleute – weiter so, auch mit einer neuen Geschäftsführung. Und Dir, lieber Ralph, einen fröhlichen und lebendigen Unruhestand. Du wirst schon noch das eine oder andere Mal um Rat gefragt werden.
* Karl-Eberhard Schäfer ist Geschäftsführer der U5 Filmproduktion
Kategorie: Hintergrundbericht (GRIP FORUM)
Schlagworte: Filmhaus Frankfurt, Filmproduktion, Filmpolitik, Nachwuchs