Wir über uns
Seit über 35 Jahren trägt der gemeinnützige Verein Filmhaus Frankfurt e.V. mit seinen Informations- und Ausbildungsveranstaltungen zur Film- und Medienpraxis, seiner Förderung der Zusammenarbeit von Filmschaffenden und Institutionen der freien Kulturszene sowie mit dem Bereitstellen geeigneter Räumlichkeiten und filmtechnischer Geräte zur Etablierung und Sichtbarmachung der Filmszene von Frankfurt am Main bei. Zur Verwirklichung seiner Ziele wird der Verein vom Kulturamt der Stadt Frankfurt institutionell gefördert.
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„Zweck des Vereins ist die Förderung des Umgangs mit audiovisuellen Medien in der Gesellschaft.“, so steht es verallgemeinernd in der von der Gründungsversammlung am 11. Dezember 1989 beschlossenen Satzung des Filmhaus Frankfurt e.V. Gegründet wurde der Verein von Filmemacherinnen und Filmemachern zu einer Zeit, in der die Länderfilmförderung und die hochschulinternen Ausbildungsangebote noch spärlich waren, weswegen die Filmemacher*innen quasi auf Selbsthilfe setzten. Die Geschäftsstelle befindet sich seit Juni 2016 an prominenter Lage in der Fahrgasse 89 im 4. Stock, bestehend aus zwei Büros, zwei Veranstaltungsräumen und zwei Schnittplätzen, welche wie die vorhandene Film- und Tontechnik zu geringen Preisen vermietet werden. Die Infoveranstaltungen, mehrtägigen Seminare und Workshops decken die wesentlichen Gewerke des Filmschaffens ab, von der Drehbuchentwicklung, Produktionsvorbereitung über Aufnahmeleitung, Lichtgestaltung bis hin zum Tonschnitt. Aber auch analoge Filmproduktion, Grünes Drehen und Web-Serien werden behandelt. Das Seminarprogramm richtet sich an etablierte Filmschaffende, aber auch an Hochschulstudierende und interessierte Privatpersonen, wodurch dem Verein in der heute wichtiger denn je erscheinenden Nachwuchsförderung eine bedeutende Rolle zufällt. Zwei Mal jährlich veröffentlicht der Verein die Fachzeitschrift GRIP, welche seit 1992 an Mitglieder und Filminteressierte verschickt wird und über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Filmförderung und -produktion, Festivals und Kinos im RheinMain-Gebiet berichtet. Außerdem beteiligte sich der Verein von 2001 bis 2022 an der Durchführung des Jugendmedienfestivals visionale, welches in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen aus der Medien- und Jugendarbeit zu einem renommierten Nachwuchsfestival heranwuchs. Schließlich vertritt der Verein seit jeher die Interessen der regionalen Filmemacher*innen vor den Gremien der Kulturpolitik und Filmförderung, beispielsweise als eines der Mitglieder der Initiative Hessen Film.
Zur Geschichte des Filmhaus Frankfurt e.V.
Die Gründungsversammlung tagte am 11. Dezember 1989 und verabschiedete die bis heute mit nur geringfügigen Änderungen versehene Satzung, die Eintragung ins Vereinsregister (VR 9465) erfolgte am 2. Februar 1990; kurz darauf folgte die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Die Gründungsinitiative setzte sich aus ca. 30 Persönlichkeiten aus der Frankfurter und hessischen Filmszene zusammen, welche größtenteils dem Filmbüro Hessen (heute: Film- und Kinobüro Hessen) entstammten, das sich seinerzeit um eine nachhaltige Struktur einer kulturellen Filmförderung bemühte. Die engagierten Autor*innen, Produzent*innen und Regisseur*innen orientierten sich konkret am Filmhaus in Hamburg, um ein solches Filmhaus-Gebäude auch in Frankfurt einzurichten und dabei konkret filmpraktische Entwicklungsarbeit mit Fokus auf die lokale Filmszene zu betreiben. Der Verein besteht aktuell aus knapp 100 Mitgliedern, manche Firmen zahlen einen erhöhten Beitrag. Zahlreiche Mitglieder begleiten den Verein seit seiner Gründung und beteiligen sich aktiv an der Vereinsarbeit, geben Seminare, teilen Kontakte, technisches und theoretisches Wissen. Neue engagierte Mitglieder sind jederzeit willkommen. Ein mit drei Mitgliedern besetzter Vorstand verantwortet die Geschicke des Vereins, aktuell sind dies der Produzent Rainer Krausz (seit Oktober 2023, Nachfolger des Medienanwalts Guido Hettinger, der seit Dezember 2005 im Vorstand war), Producerin Yvonne Wassong (seit Juni 2021) sowie Kameramann Jörg Geißler (seit September 2024). Die Geschäftsstelle besteht aus einem Geschäftsführer, vier festen Mitarbeiter*innen sowie zwei Honorarkräften. Die Geschäfte des Vereins leiteten Bruno Schneider (1990-1992; in 1990 teilweise vertreten durch Christiane von Wahlert), Ernst Szebedits (1992-1998) und Ralph Förg (1998-2019); zum 1.1.2020 übernahm Dr. Felix Fischl die Geschäftsführung. In den Anfangsjahren unterstützte ein Kuratorium, dem namhafte Vertreter der Filmproduktion, -kultur und -wissenschaft wie Hilmar Hoffmann, Heide Schlüpmann und Helmut Herbst angehörten, die Vereinsführung.
Heute nicht mehr weg zu denkende Einrichtungen und Angebote hat das Filmhaus mit entwickelt, darunter der Jour Fixe der hessischen Filmbranche, der Runde Tisch und die Location Touren für Produzent*innen, die Film Commission Hessen und die hessische Film- und Medienakademie hFMA. Auch die 2002 in Hessen eingeführte wirtschaftliche Filmförderung wurde seitens der Mitglieder des Filmhauses begleitet wie auch alle Schritte auf dem Weg zu der erfolgten Reform der Filmförderung und des Aufbaus der heutigen Hessen Film & Medien. Zur Würdigung seiner langjährigen Dienste als Impulsgeber und Plattform für das heimische Filmschaffen richtete die Stadt Frankfurt am 17. Dezember 2019 einen Empfang im Kaisersaal im Römer aus.
Die filmpraktischen Seminare zur Aus- und Weiterbildung sind seit 1990 ein Herzstück der Filmhaus-Arbeit. Die sich in den letzten Jahrzehnten rasend schnell wandelnde Medienwelt wie auch die bessere Ausrichtung der hiesigen Filmhochschulen haben das Seminarangebot verändert, aber keinesfalls obsolet werden lassen. Das Filmhaus versteht sich als kostengünstiger Ausbildungsort, welcher für Spezialist*innen Nischen-Themen anbietet und dem Nachwuchs Schnupper-Möglichkeiten gewährt. Ermäßigte Preise gelten für Student*innen; jede*r Teilnehmer*in erhält eine Teilnahmebestätigung.
Das Seminarprogramm des nächsten Halbjahres wie auch Berichte, Nachrichten und Porträts enthält die Fachzeitschrift GRIP (benannt nach der Bezeichnung des beim Dreh für die Kamera zuständigen Stabs oder Mitarbeiters); die Ausgaben sind online abrufbar. Außerdem verantwortete der Verein die Branchenzeitschrift „Filmland Hessen“ (2006-2015, 2x jährlich; gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst), HR-Sendeplätze für hessische Kurzfilme (1992-1993), Filmproduktionen wie die von Frankfurter Filmemacher*innen realisierte Kompilation „15 x 3 oder 6000 Frankfurt“ (1990, 48 Min., 16mm), „Hobby Shopping“ (2002, 29 Min., DV) und „Freudenhaus“ (2001, 6 Min., 35mm; zusammen mit Bundesverband Jugend und Film), die DVD „Wagnis, Wahn und Wirklichkeit“ (2005), das „Handbuch für Film, Fernsehen und neue Medien“ (1992) und das „Film- und Medienhandbuch Hessen“ (2000).
Der Verein beteiligt sich an zahlreichen lokalen Filmfestivals, sei es als inhaltlich beteiligter Ko-Veranstalter wie im Fall der visionale (von 2001 bis 2022) und Imagine – Interkulturelle Zukunftswerkstatt für junge Frauen (2021 bis 2023) und dessen Nachfolgeprojekt LIBERTA (seit 2024; beide Projekte gefördert vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main), ein umfassendes Workshop-Angebot zur Filmgestaltung für Mädchen und junge Frauen, oder durch personelle oder logistische Unterstützung wie etwa bei Türkisches Filmfestival (seit 2003), Africa Alive (seit 2014), Cuba im Film (seit 2002), Lichter – Filmfest Frankfurt International (seit 2009) und Werkstatt der jungen Filmszene (seit 2001). Eigene Filmveranstaltungen realisierte es u.a. in Form der Frankfurt Screenings (2004-2006) und des Literaturfilmfestivals CLiC – Celebrating Literature in Cinema (2003-2004).
Film- und Kulturschaffende empfing das Filmhaus bereits an verschiedenen Orten: Die Gründungsinitiative traf sich zunächst in den Räumlichkeiten des Filmbüros in der Schweizer Straße 6 (1988-1990), bevor mit zwei Büros in der Kaiserstraße 39 (1990-1993) das erste offizielle Domizil bezogen wurde. Danach folgten als Standorte die Hamburger Allee 45 (1993-1998), die Schützenstraße 12 (1998-2007), die Ostbahnhofstraße 15 (2007-2016) und schließlich die Fahrgasse 89 (seit Juni 2016), wo es zusammen mit den Institutionen Bundesverband Jugend und Film, Bundesverband Kommunale Filmarbeit und Film- und Kinobüro Hessen eine Büroetage nutzt; das Medienzentrum Frankfurt befindet sich im selben Gebäude im 2. Stock. Bis heute besteht demnach mit gleichgesinnten filmkulturellen Vereinigungen eine enge Partnerschaft in Form von Bürogemeinschaften. Diversen Initiativen, Festivals, Verbänden und Vereinen stellt das Filmhaus die eigenen Räume für Versammlungszwecke zur Verfügung. Zahlreiche Institutionen, beispielhaft sei Pro Quote Film genannt, nutzen bzw. nutzten das Filmhaus als Treffpunkt.
Der von Beginn an existente Wunsch nach einem eigenen Gebäude bleibt bislang jedoch unerfüllt. Die geplante Übernahme von Räumlichkeiten im ehemaligen Elektrizitätswerk in Bockenheim (Boschfabrik), das – fest geplant – vom Filmhaus mit bildenden Künstlern gemeinsam bezogen werden und neben Büros auch Sichtungsräume und ein Kino enthalten sollte, scheiterte 1990 aus Geldmangel seitens der Stadt. Auch der Standort Hanauer Landstraße 54 im Jahr 2006 blieb dem Verein verwehrt.
Zusammen mit Mitgliedern gleichgesinnter Vereine und Institutionen fordert das Filmhaus Frankfurt zur besseren Durchführung von Branchen- und Nachwuchsförderung bis heute eine eigenständige Immobilie mit Produktionsbüros, Schnittplätzen, Sichtungs- und Veranstaltungsräumen.