Filmland Hessen 2 / 2010

01.11.2010

Science-Fiction made in Hessenland

Hessen Invest Film finanziert hessische Weltraumoper

Von Alexander Scherer

Dokumentarfilme, Kurzfilme, TV-Movies aus Hessen - das kennt man. Aber einen veritablen Science-Fiction-Film? Mit „Nydenion" ist ein solcher Coup nun gelungen, hergestellt von der Frankfurter Firma Magna Mana unter der Regie von Jack Moik. Ein Science-Fiction Film made in Hessen - mit Raumschlachten, Helden und schönen Frauen. Die Geschichte spielt in einer fernen Zukunft: Die Erde ist längst vergessen, während unter den Kolonien ein erbitterter Krieg tobt. Um ihn zu beenden soll Ex-Kampfpilot Rick Walker die rätselhafte Cinthia Parker auf eine Geheimmission begleiten. Doch beide müssen auf dem Mond des abgelegenen Planeten Nydenion notlanden. Was zunächst als No-Budget Projekt begeisterter Studenten und Science-Fiction-Freaks begann, hat sich schließlich zum professionell geförderten Film gemausert. Für die Postproduktion und Effektbearbeitung hat die Filmförderung Hessen Invest Film schließlich 184.000 Euro bewilligt. Insgesamt lag der Herstellungsetat des Films, inklusive Eigenmittel, bei 400.000 Euro. Stolze 450 Effektshots sind so hergestellt worden. Für ein Projekt dieser Größenordnung eine ungeheure Leistung, wenn man zum Vergleich nimmt, dass beim allerersten Star Wars Prequel auch „nur" etwa 1000 Effektshots generiert wurden. Geboren war die Idee zu dem Vorhaben bereits Anfang der 90er. Dann haben sich aber Buchentwicklung und Dreharbeiten noch über einen Zeitraum von beinah zehn Jahren erstreckt - immer vor dem Hintergrund, ohne Budget auskommen zu müssen. Viel Zeit ist vergangen und die meisten, ehemaligen Teammitglieder sind heute in anderen Berufszweigen unterwegs. Im Herbst soll die Premiere sein. Für eine deutsche Kinoauswertung steht man noch in Verhandlungen, die internationale Vermarktung auf DVD ist jedoch bereits gesichert. Regisseur und Produzent Jack Moik gibt sich zuversichtlich. Es müsse darum gehen, mehr Akzeptanz bei den Produktionsgesellschaften für solche Projekte und Budgets zu erreichen, neue Finanztöpfe aufzutun und vor allem mit Einfallsreichtum zu punkten: „Dann kann Science-Fiction in Deutschland wieder funktionieren." 

Kategorie: Bericht/Meldung (GRIP INFO + Filmland Hessen-Beiträge)

Schlagworte: Filmförderung, Filmproduktion, Spielfilm, Postproduktion

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