Filmland Hessen 2 / 2010

01.11.2010

Eine vorbildliche Initiative

Die Frankfurter Pictorion bietet ein Existenzgründungsprogramm an

Von Alexander Scherer

Erfolgreich in die Selbständigkeit starten, das ist das Ziel. Auch in der Kreativwirtschaft. Dabei sollen Gründerzentren und Beratungsstellen helfen, die landauf, landab von öffentlicher Seite eingerichtet werden. Erstmals bietet nun aber auch ein Privatunternehmen Schützenhilfe für Existenzgründungen. Mit der Gründerwerkstatt hat die renommierte Postproduction-Firma Pictorion-Das Werk jetzt eine Plattform für junge Start-Ups unter dem Dach der Gruppe eröffnet. 

Zunächst bis zu zehn Neugründungen insgesamt will der Frankfurter Medienbetrieb an seinen fünf Standorten - neben Frankfurt noch München, Hamburg, Köln und Düsseldorf - begleiten. Dabei sollen die Newcomer nicht nur von der Infrastruktur, angefangen von den Räumen über Technik und Equipment bis hin zu Serviceleistungen zu vergünstigten Preisen profitieren. Vielmehr sollen sie auch über die Teilnahme an Branchenevents und internen Weiterbildungen am Wissenstransfer teilhaben. Die Gründer zahlen für die Räumlichkeiten zwischen 15 bis 30 Quadratmeter eine von Pictorion subventionierte Miete; staatliche Fördermittel gibt es keine. Pictorion verspricht sich von dem Engagement, den eigenen Industriekunden stets neue, interessante Ideen unterbreitem zu können. Geplant ist, die Zahl der Teilnehmer im nächsten Jahr auf 15 Neugründungen zu erhöhen, ohne deswegen aber die enge Zusammenarbeit an den Standorten infrage zu stellen. Das erste Unternehmen, das derzeit von der Initiative profitiert, ist die Agentur Nutcracker-Concepts in Frankfurt. Die junge Werbeagentur ist spezialisiert auf maßgeschneiderte Lösungen im TV- und Online-Bewegtbildmarkt. Entscheidend für die Auswahl dieser Firma war, wie Pictorion-Chef Michael Brink sagt, das Gründungskonzept und die Unternehmerpersönlichkeit der Macher. Für die Pictorion-Gruppe ist das konsequent, denn schon seit längerem greift man engagierten Nachwuchsleuten unter die Arme, wenn das Konzept stimmt und Vorteile auch für das eigene Haus verspricht. Das kann dann auch bis zu einer finanziellen Minderheitsbeteiligung an dem Start-up-Betrieb reichen. Und so ist Michael Brink überzeugt, dass das Modell auf eine „echte Win-Win Situation für beide Seiten hinausläuft." 

Kategorie: Bericht/Meldung (GRIP INFO + Filmland Hessen-Beiträge)

Schlagworte: Postproduktion, Filmproduktion, Filmwirtschaft, Nachwuchs

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