Filmland Hessen 2/2008

01.11.2008

Millionen digitale Objekte

Der Aufbau des europäischen Filmportals beginnt

Von Georg Eckes

Ende September fiel der offizielle Startschuss für den Aufbau des europäischen Filmportals. 20 Partner, darunter 15 europäische Filmarchive und -museen, hatten sich unter Federführung des Deutschen Instituts für Filmkunde (DIF) in Frankfurt getroffen, um für das Projekt eines zentralen Zugangspunktes zum europäischen Filmerbe im Internet grünes Licht zu geben. Am Ende der dreijährigen Projektdauer soll das Fenster »The European Film Gateway«, das vom DIF koordiniert und über das EU-Programm eContentplus finanziert wird, abgeschlossen sein. Eine Datenbank, mit über 700.000 Fotos, Plakaten, Text- und Tondokumenten und natürlich auch Filmen beziehungsweise Filmausschnitten, die ein umfassendes Bild der europäischen Filmgeschichte liefert. Geplant ist, das Internet-Portal sogar schon 2010 freizuschalten. 

Das Deutsche Filminstitut bringt Filmdaten und digitale Materialien in das Projekt ein. Dafür kann es auf seine reichen Sammlungen zurückgreifen; auf sein Fotoarchiv mit rund einer Million Fotos zum deutschen und europäischen Film, seine Zeitschriftensammlung, deren erstes Exemplar aus dem Jahre 1907 stammt, seinen Plakatbestand, seine Sammlung von Werbefilmen oder jene 7.000 Zensurdokumente aus den 1920er und 1930er Jahren, die bereits digitalisiert vorliegen. Hinzu kommen Daten sowie Tausende von digitalisierten Fotos und Texten aus filmportal.de, der zentralen Internet-Plattform zum deutschen Film. 

Und schließlich werden sich all diese Informationen und digitalisierten Materialien aus den Filmarchiven über das Kulturportal Europeana mit den anderen Künsten und Wissenschaften verknüpfen lassen, wodurch der Zugang zu mehreren Millionen digitalen Objekten aus Europas Bibliotheken, Museen, Archiven und audiovisuellen Sammlungen ermöglicht werden soll. Damit wird das »European Film Gateway« (EFG) einen entscheidenden Beitrag zur Verwirklichung einer vernetzten, digitalen Kultur und Informationslandschaft in Europa leisten. 

* Georg Eckes ist Projektleiter des Filmportals EFG

Kategorie: Gastbeitrag (ehemals Selbstdarstellungen von institutioneneigenen Mitarbeitern / ab GRIP 63)

Schlagworte: Digitalisierung, Filmkultur, Institution, Filmtheorie/Filmwissenschaft

Artikel im PDF aufrufen