Filmland Hessen 2/2008
01.11.2008
Besonders wertvoll für Zuschauer und Branche
Die Qualitätslabels der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) gelten als Empfehlung
Von Bettina Buchler*
Seit 1951 vergibt die Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) die Prädikate »wertvoll« und »besonders wertvoll« als Gütesiegel an Filme von besonderer cineastischer Qualität. Mit den Qualitätssiegeln ist eine bevorzugte Behandlung bei der bundesweiten Referenzfilmförderung verbunden. Und: Prädikate sind Auszeichnungen für herausragende Filme aller Genres. Heute werden die Prädikate wieder stärker als Filmempfehlungen für den Zuschauer eingesetzt und die Labels werden zunehmend von der Branche genutzt. Große Kinoketten nehmen die Gütezeichen auf ihre Homepage, Arthouse-Kinos zitieren aus den FBW-Filmgutachten, um den Zuschauern bei 500 Kinostarts im Jahr Orientierung zu geben. Kein Wunder, dass auch schon verschiedene Bereiche der Neuen Medien ihr Interesse an der Nutzung dieser bundesweit einzigartigen Einrichtung bekundet haben.
Eine ideale Voraussetzung haben vor einem Jahr die Länder geschaffen, als sie gemeinsam beschlossen haben, die FBW auf Dauer zu sichern und gemäß der Entwicklungen im Medienbereich weiter auszubauen. Allen voran hat das Land Hessen für Modernisierungsmaßnahmen eine Anschubfinanzierung von 200.000 Euro in 2009 zugesagt. Die FBW wird diese Mittel e r setzen, um ihre Kernkompetenz, die unabhängigen Empfehlungen für Kino, Fernsehen und Home-Entertainment - möglicherweise bis hin zum Games-Bereich - nutzbar zu machen. Als älteste deutsche Filmförderung gegründet, war es das Ziel der FBW, die Produktion kulturell herausragender Filme zu unterstützen; das Prädikat bewirkte in den frühen Jahren die Befreiung von der Vergnügungssteuer. Diese steuerliche Begünstigung gilt nur noch in wenigen Ländern. Doch das Prädikat ist für die Filmwirtschaft nach wie vor von kulturellem und wirtschaftlichem Interesse.
* Bettina Buchler ist Direktorin der FBW
Kategorie: Gastbeitrag (ehemals Selbstdarstellungen von institutioneneigenen Mitarbeitern / ab GRIP 63)
Schlagworte: Institution, Filmwirtschaft, Kino
